Zwinger Parkanlage, Dresden

Der Dresdner Zwinger  4  wurde in den Jahren von 1709 bis 1732 vom Bauherrn Matthäus Daniel Pöppelmann und Bildhauer Balthasar Permoser erbaut – beide Männer galten als bedeutende Vertreter des deutschen Barocks. Diese Spielart kombinierte europäische Stile wie den italienischen und den französischen Barock miteinander. Der Zwinger  4  sollte als Festplatz für Kurfürst August den Starken dienen und gleichzeitig als weltberühmtes Kunstwerk in die Geschichte eingehen.

Festplatz für August den Starken: Der Dresdner Zwinger

Die Sempergalerie beherbergt die Gemäldegalerie Alte Meister

Der Garten wurde für Festspiele und Turniere genutzt

Der Zwinger  4  steht heute mitten im Zentrum von Dresden in der unmittelbaren Nähe des Taschenbergpalais 23 mit dem dahinter liegenden Opernplatz. Südlich des Zwingers erstreckt sich der Postplatz, westlich der Zwingerteich und östlich die Sophienstraße. Auch die berühmte Semperoper  1  ist nicht weit vom Zwinger  4  entfernt. Doch diese exponierte Lage hatte der Zwinger  4  nicht immer: Schon im Namen versteckt sich der ursprüngliche Standort, denn mit dem Wort "Zwinger" bezeichnete man den Bereich zwischen der inneren und äußeren Stadtmauer. Also ist unter dem Namen Zwinger  4  ein unbebauter Bereich einer Befestigungsanlage gemeint. Früher wurden in einer solchen Anlage wilde Tiere und Hunde eingesperrt, um die Sicherheit der Anlage zu erhöhen und Eindringlinge zu verjagen. Der Zwinger  4  wurde damals also nicht in der Mitte Dresdens erbaut. Es trifft eher zu, dass sich die Stadt rund um den Zwinger  4  herum entwickelte.

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Im Zwinger  4  lag ein als Festspielplatz für Turniere und andere kulturelle Veranstaltungen genutzter Garten. Da zu jenen Zeiten die Zucht von Orangenbäumen als äußerst schick galt, konstruierte der Architekt Matthäus Pöppelmann eine Orangerie in dem Königlichen Zwingergarten. Auch der Wiener "Kaiserstil" gab dem Architekten kreative Impulse. Da August der Starke in dieser Zeit das Deutsche Reich als Reichsvikar präsentierte, war auch er dem Stil sehr zugetan.

Der damals 60-jährige Balthasar Permoser kreierte die prächtigen Schmuckelemente wie Blumengehänge, Weinranken, Fruchtkörbe, Sterne und Liebesgötter an den Außenfassaden. Mittelpunkt der südlichen Seite ist das von vier Adlern verzierte Kronentor  9 . Der Wallpavillon  7  wird oft als das Meisterwerk des Zwingers bezeichnet. Nicht minder sehenswert ist jedoch das idyllische Nymphenbad. An der Nordseite des Komplexes entstand später die Sempergalerie  5  für die Königliche Gemäldesammlung. Die Porzellansammlung 12 des Zwingers befindet sich in der Nähe des Glockenspiels und im Mathematisch-Physikalischen Salon ist eine interessante Kollektion von technischen Instrumenten ausgestellt.

Die gepflegten Wege im Innenbereich des Zwingers laden zum Flanieren ein

Der Zwinger ist mit detailreichen Statuen verziert

Der Zwinger  4  avancierte zu einem der wichtigsten Dresdner Wahrzeichen und repräsentiert nicht nur die fürstliche Macht, sondern auch die architektonische Schaffenskraft unter August dem Starken. Der ursprünglich zur Elbe hin offene Zwinger  4  wurde anno 1854 mit dem Bau der Gemäldegalerie von Gottfried Semper geschlossen.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Zwinger  4  in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 schwere Schäden und der Wallpavillon  7  wurde von einer Mine getroffen. Das Kronentor  9  und der Glockenpavillon brannten vollständig aus und die Gemäldegalerie wurde an der Nordseite zerstört. Das Nymphenbad blieb damals unversehrt. Nach dem Krieg sollte der Zwinger  4  eigentlich abgerissen werden, doch die Dresdner setzten sich für ihr Wahrzeichen ein und so begannen die Aufbauarbeiten noch in den 1950er Jahren. Heute ist der Zwinger  4  größtenteils wieder im Vorkriegszustand.