Wallpavillon, Dresden

Der Wallpavillon des Dresdner Zwingers befindet sich im Nordwesten zwischen Theaterplatz  2  und Residenzschloss 14. Dieses opulente Bauwerk entstand in den Jahren von 1710 bis 1733 unter der Leitung von Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann und Bildhauer Balthasar Permoser. Sie waren für die Architektur und für die Schmuckfiguren an den Fassaden zuständig. Der damals 65-jährige Bildhauer Permoser meißelte die Figuren ohne Modell gleich aus dem Sandsteinblock.

Höhepunkt des Dresdner Barocks: Der Wallpavillon

Der Pavillon wurde während des II. Weltkrieges schwer beschädigt

Blick zum Kronentor und dem Wallpavillon (rechts)

Der Wallpavillon ist eines der berühmtesten Dresdner Bauwerke und eines der wichtigsten barocken Gebäude nördlich der Alpen. Aufgrund der figuralen Schmuckornamente ist der Wallpavillon ein wahrer Höhepunkt der Dresdner Barockbaukunst. Das Gebäude ist durch die Stilmischung aus römischem Hoch-Barock und französischem Barock geprägt. Die Einflüsse des Wiener Kaiserhauses sowie des böhmischen und italienischen Barocks schlagen sich in der kurvigen Architektur sowie den zahlreichen Wasserspielen nieder.

Am Wallpavillon selbst sind Götter der griechischen Mythologie wie beispielsweise Aphrodite, Paris, Athena, Artemis, Zeus und Hera abgebildet. Die einzige von Balthasar Permoser signierte Figur ist der die Weltkugel tragende Herkules Saxonicus auf dem Giebel des Wallpavillons. Auch das sächsisch-polnische Wappen mit der Inschrift "A.R." (Augustus Rex) zu Ehren des Kurfürsten August dem Starken ist nicht zu übersehen. Der Edelmann übernahm im Jahr 1711 nach dem Tod des Königs sogar die Aufgabe des Reichsvikars und verwaltet das Land. Die geschwungenen Stufen der Freitreppe führen zu den reich verzierten Arkaden des Wallpavillons hinauf und der Festsaal auf dem Wall ist über eine Brücke erreichbar.

Der Wallpavillon im Zwingerkomplex

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Wallpavillon von einer Mine getroffen und die angrenzenden Bogengalerien lagen in Schutt und Asche. Die Rekonstruktionsarbeiten am Zwingerkomplex begannen schon 1945 und so erstrahlte der Wallpavillon bereits 1954 wieder im alten Glanz.

Ursprünglich sollte der Wallpavillon als Orangerie für Kurfürst August den Starken dienen, doch das prachtvolle Gebäude avancierte schnell zu einem Austragungsort der höfischen Feste. Auch heute bietet der wunderschön anzusehende Wallpavillon den Dresdner Sommerkonzerten einen passenden Rahmen.